Statement von Bürgermeister Dr. Uli Paetzel, Herten
Ihre Ausführungen, dass Politik aktuell in einer nicht zu leugnenden Krise stecke, kann ich nur unterstreichen. Auch ich bin der festen Überzeugung, dass wir Politiker Politik wieder mehr als Dienst verstehen müssen, als Dienst für und mit den Menschen.
Dabei sollte die christliche, zwischenmenschliche Liebe die Basis allen politischen Handelns sein. Der deutsche Philosoph
Theodor W. Adorno hat Liebe einmal als die Fähigkeit definiert, Ähnliches an Unähnlichem wahrzunehmen. Das bedeutet als
Konsequenz im politischen Handeln, dass man auch denjenigen, der "anders" ist, achtet und mit Respekt behandelt. Die Ausgrenzung vieler Menschen nicht nur aus der Politik im Besonderen, sondern gar aus dem gesellschaftlichen Leben im Allgemeinen belastet unsere Gesellschaft sehr. Es ist meine feste Überzeugung, dass es uns Politikern gelingen muss, alle Bürgerinnen und Bürger am gesellschaftlichen und politischen Leben teilhaben zu lassen. Wir müssen verhindern, dass Menschen, aus welchen Gründen auch immer, seien es Migranten, Hartz-IV-Empfänger oder auch Ältere, ausgeschlossen werden oder sich selbst ausschließen. Unser Handeln muss somit offen und integrativ sein; es muss uns durch gemeinsame Anstrengungen gelingen, der herrschenden Politikverdrossenheit zu begegnen und die Menschen wieder mitzunehmen. Gerade in Zeiten leerer öffentlicher Kassen können wir eine leistungsfähige Gesellschaft nur dann aufrechterhalten, wenn sich möglichst viele Menschen einbringen und zum Beispiel durch ehrenamtliches Engagement in Vereinen und Verbänden für andere tätig werden. Wie Frau Fronza-Crepaz richtig gefordert hat: wir Politiker müssen uns auf die Grundsätze der Französischen Revolution - Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit - besinnen und diese auch leben! Dann wird Politik auch wieder glaubhafter und erfüllt ihre Vorbildfunktion für die Gesellschaft. |
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