Fair handeln
Beim Fest selbst sprachen wir die Passanten an, auch ihre Meinung dazu zu äußern und hängten diese ebenfalls auf. |
Für alle war es ein Impuls, darüber nachzudenken, wie sie ihr Verhalten in ihrem Bereich unter dem Aspekt der Geschwisterlichkeit sehen. Dazu ergaben sich viele Gespräche. Die Geschwisterlichkeit kann das Miteinander in der Stadt zum Wohl aller verbessern. |
Hier einige Gedanken:
Fair handeln:
Es ist fair, einen Menschen nicht zu verurteilen, bevor man ihn nicht beurteilen kann.
Solidarität ist immer fair. Sie beinhaltet geben und nehmen, fördern und fordern.
Fairness beginnt mit Zuhören.
Rolf Auelmann, Europa Union
Die Geschwisterlichkeit ist die Substanz unseres praktischen Handelns.
Wenn wir die Geschwisterlichkeit nicht leben,
wenn unser politisches Handeln nicht davon geprägt ist
(d.h. also nicht nur im privaten Bereich ein wenig geschwisterlich sein),
werden wir sie nicht verstehen.
Geschwisterlichkeit verlangt danach, gelebt zu werden,
um verstanden zu werden."
Prof. Antonio Maria Baggio, Rom
Norbert Feith, Oberbürgermeister SG | "Fairer Handeln" beginnt für mich in meinem direkten Lebensumfeld. |
Fair heißt für mich:
jedem Menschen eine Chance geben und das unvoreingenommen.
Zunächst begegne ich jedem Menschen, auch Politikern vorurteilsfrei.
Fair sein heißt für mich, dass jeder Mensch eine Chance hat. Achtsamkeit ist notwendig, ebenso wie eine kritische Selbstbetrachtung.
Fair sein bedeutet für mich auch, auf politische Gegner zuzugehen, ihnen nicht im Vorhinein zu unterstellen, dass sie mich "über den Tisch ziehen"wollen.
Julia Freiwald, GRÜNE - Ratsfraktion
"Geschwisterlichkeit
kann nicht durch ein Gesetz angeordnet werden,
auch der Staat kann sie nicht bestimmen.
Sie kommt vielmehr aus einer persönlichen Erfahrung von Solidarität und Verantwortung."
Kardinal Jean-Louis Tauran
Fair handeln =
einander in Liebe (er) tragen.
Kläre Oligschläger , Zentrum Frieden
Fairer Handel ist auch eine Herausforderung für die Kommune und damit für jeden Einzelnen von uns. Partnerschaft mit der Dritten Welt konkret leben heißt für mich, sich für fair gehandelte Produkte zu entscheiden, deren Erträgnisse unmittelbar den Produzenten zugute kommen und nicht überwiegend multinational tätigen Unternehmen.
Mutige und neue Initiativen sind erforderlich, wenn die zunehmende Armut, die Vermehrung menschlichen Leidens, wenn Umweltzerstörung und internationale Spannungen und Konflikte vermieden werden sollen. Der Kauf fair gehandelter Produkte ist für mich als praktizierender Christ die Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen für gelebte Geschwisterlichkeit und Solidarität.
Rita Pickardt, Bürgermeisterin
"Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."
Sinngemäß gibt es diese Goldene Regel des menschlichen Zusammenlebens in allen Religionen, und ich bemühe mich, diese auch als Richtschnur meines Handels zu nehmen.
Das ist in der Politik nicht immer ganz einfach, weil politische Fragen immer auch Machtfragen sind. Dennoch kann gute, geschwisterliche Politik auch im in der Demokratie notwendigen politischen Streit nur gelingen, wenn wir das menschliche Maß der Goldenen Regel im Blick behalten.
Zuletzt ist mir das immer wieder durch den Kopf gegangen, weil ich einerseits finde, dass Adolf Sauerland sein Amt als Oberbürgermeister von Duisburg aufgeben sollte, andererseits aber die Angriffe gegen ihn maßlos und erschreckend finde.
Reiner Daams, DIE GRÜNEN
Fairer handeln beginnt mit kleinen Schritten im Alltag:
Durch Freundlichkeit, durch Zuhören, durch aktives Tun -
z. B. durch die Beteiligung am fairen Handel für gerechtere Lebensbedingungen in der Welt.
Anne Wehkamp, Integrationsbeauftragte
Als Kommunalpolitikerin ist es für mich wichtig, vor Ort zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger tätig zu sein.
Dazu gehört eine gute Streitkultur im fairen Miteinander aller an der Umsetzung der Politik Beteiligten. Das ist mein Leitspruch in meiner konkreten politischen Arbeit,
mit dem ich erfolgreich arbeiten kann.
Gabriele Racka-Watzlawek, CDU - Ratsfraktion, Vors. Europa-Union
Geschwisterlichkeit / fair handeln ist:
"Die Fähigkeit zu haben, sich in die Lage des Mitstreiters hineinversetzen zu können, um politischen Differenzen, unterschiedlichen Positionen und Vorstellungen
mit Wertschätzung und Respekt begegnen zu können und auf dieser Basis offen und bereit für die gemeinsame Konsensfindung zu sein."
Ioanna Zacharaki, SPD-Ratsfraktion
"Wenn ich mein Verständnis von Geschwisterlichkeit auf die Politik übertrage, so bedeutet dies:
fairer Umgang miteinander; Einverständnis darüber, dass jeder für das Gleiche kämpft: eine bessere Welt; Respekt für die Unterschiede.
Aber eben auch Meinungsverschiedenheiten austragen; über den besseren Weg diskutieren und für ihn eintreten; um die Zustimmung anderer Menschen werben.
Geschwisterlichkeit als politische Kategorie macht dann Sinn, wenn sie alle Politikbereiche durchzieht und konkret erlebbar gemacht wird."
Sylvia Löhrmann MdL
(Fotos privat)